• Teil des PhD-Workshops «Imagination as a Site of Struggle»
Was bedeutet es, die Identität von Fremden preiszugeben, mit denen man sich zufällig in einem Raum befindet? Wie wenig Daten kann man Chat GTP zur Verfügung stellen, damit es die ganze (Hi)Story schreiben kann? Was machen wir mit den Unwahrheiten in dieser Geschichte? Übergehen wir sie, oder greifen wir sie auf? Was, wenn wir uns auf die Mythen konzentrieren, die ChatGTP schafft? Wunderbare Titel von Kunstwerken, die nie entstanden sind. Oder fiktive Jobs/Ausstellungen, die wir nie hatten. Können wir Ihre Daten teilen? Wie viele Daten werden Sie uns zur Verfügung stellen? Vertrauen Sie uns Ihre Daten an? Wenn Sie uns nicht vertrauen, warum vertrauen Sie dann Chat GTP? Was bedeutet es, diese Daten in der Öffentlichkeit preiszugeben? Ist ein menschlicher Zeuge peinlicher als eine Maschine? Was werden Sie mit Maschinen teilen, was Sie nicht mit Menschen teilen würden? Was werden Sie mit Menschen teilen, was Sie niemals mit einer Maschine teilen würden? Gibt es Themen, die Sie niemals mit einer Maschine besprechen würden?
Im Juli 2024 präsentierten Clareese Hill und Elly Clarke eine Lecture Performance im Rahmen von EASST-4s in Amsterdam. Während einer 30-minütigen Sitzung luden sie dazu ein, die Rohdaten (auch Namen) der Anwesenden über ein Rise Pad-Dokument zu teilen, die Clarke und Hill dann in Chat GTP einspeisten und die Ergebnisse in Echtzeit sichtbar machten. Niemals wurde mehr gefragt als „Wer ist XXXXX?“, und ganze Biografien ergossen sich auf der gemeinsam genutzten Bildschirmseite über das Publikum.
Während die Bildschirmaufzeichnung dieser Performance hinter uns projiziert wird, werden wir gemeinsam über diese Erfahrung nachdenken und das Publikum dazu einladen, sich über ein RisePad-Dokument an den Fragen zu beteiligen, die wir aufwerfen.
Moderation: Helen V. Pritchard, Shaka McGlotten, Ines Kleesattel, und Lucie Kolb.
Biografie
Elly Clarke (London/Felixstowe, UK) und Clareese Hill (Boston/New York, US) sind Künstlerinnen, Forscherinnen und Kollaborateurinnen, die darüber nachdenken, wie man den problematischen Begriff der Autorenschaft aufbrechen kann. Sie schreiben und performen kollaborative Texte, die Identitäten verschmelzen, um neue Erzählungen von verflochtenen Identitäten aus ungleichen ontologischen Erfahrungen zu schaffen.