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Das Kunstkollektiv WERC wird über seine Forschung zur Verwendung von Tausenden von Mikroprozessoren zur Nachahmung kollektiver natürlicher Verhaltensweisen sprechen. Wir sind ständig von dynamischen natürlichen Prozessen umgeben, von groß angelegten Ereignissen wie der Wolkenbildung bis hin zu komplizierten lokalen Systemen, z. B. wie ein Baum seine Äste bildet oder wie Vogelschwärme ohne Kollisionen navigieren. Viele dieser Prozesse lassen sich in einfache Regeln fassen. WERC ist zutiefst fasziniert davon, diese Regeln zu identifizieren und sie in die digitale Welt zu übertragen.
Die biologischen Prozesse innerhalb von Organismengruppen, wie z. B. Starenschwärme oder Gruppen von Glühwürmchen, erzeugen visuelle Spektakel, die die Menschen seit Jahrzehnten faszinieren. WERC versucht nicht nur, diese Bilder digital nachzubilden, sondern auch die zugrundeliegenden Regeln für dieses Verhalten aufzudecken und zu programmieren.
Diese Forschung führte zur Schaffung der LUMO-Familie, die drei Hauptwerke umfasst: PIXI, LILY, und TANE. Jedes Kunstwerk ist so konzipiert, dass es in einer anderen Umgebung gedeiht, sich einzigartigen Herausforderungen stellt und unterschiedliche Verhaltensweisen zeigt.
Olav Huizer wird seine Faszination teilen und die Entstehung dieser Kunstwerke detailliert beschreiben. Er wird Einblicke in die Forschung, die Produktionsprozesse und die zugrunde liegenden Systeme geben, die WERC zur Herstellung dieser digitalen Organismen entwickelt hat.
Biografie
Das Kunstkollektiv WERC konzentriert sich auf die Gestaltung und Entwicklung neuer Medienkunst. Im Mittelpunkt ihrer Arbeiten steht die Interaktion zwischen Mensch, Natur und Technik. Das Ergebnis ist die Vermenschlichung von technologischen Prozessen. WERC erforscht die Grenzen zwischen der physischen und der digitalen Welt: Wo endet die eine Welt und wo beginnt die andere? Und sollten wir überhaupt von zwei getrennten Welten sprechen?
WERC wurde von den Künstlern Olav Huizer, Joachim Rümke und Jelle Valk gegründet, die sich an der Minerva Art Academy in Groningen kennen gelernt haben. Sie verband die gemeinsame Liebe zum Experimentieren, zur digitalen Kunst und zu ortsspezifischen Installationen. WERC wurde durch gemeinsame Videomapping-Projekte mit bekannten DJs und Tanzfestivals bekannt. Durch die Projektion ihrer Arbeiten auf Großbildschirme und selbst entworfene Skulpturen wurden WERC dafür bekannt, physische Räume zu verändern.
Olav Huizer wuchs mit zwei Biologen als Eltern auf. Daher studierte Olav Huizer von klein auf die Strukturen und Muster der ihn umgebenden Natur, angetrieben von dem Wunsch, den Prozess hinter jedem Naturphänomen zu enthüllen und zu verstehen. Seine Faszination für das Verständnis von Prozessen übertrug sich später auf die Bereiche Elektronik und Programmiersprachen. Als echter Autodidakt bildete Olav sich in diesen Bereichen weiter. Sein Wunsch, die Funktionsweise von Techniken und Prozessen zu verstehen, spielt eine wichtige Rolle für die Innovationskraft von WERC.