«Don’t Forget The Mountain"» positioniert die Zuschauer:innen als Archäolog:innen, die durch die geologischen und historischen Erinnerungen des Berges gräbt.
Es zeigt Interviews, die von Studio Pararaum mit den Betreuer:innen des Gipsbergwerks Schleitheim geführt wurden, analoges Filmmaterial aus dem Inneren der Höhle, animierte Darstellungen der LiDAR-Scans des Kollektivs und deren Neuinterpretation durch feinabgestimmte KI-Modelle.
Die Zuschauer:innen folgen Studio Pararaum bei einem Zerfall der rationalen Dokumentation. Ihre Bilder flackern intensiv. Die ursprüngliche Höhle zerfällt. Wie bei einer Erinnerung wird der Film zunehmend instabiler, während der Zuschauer tiefer in seine flüchtigen Höhlen geführt wird. Der Zuschauer engagiert sich in einem aktiven Prozess der Wiedererinnerung, indem er die auf dem Bildschirm präsentierten Fragmente mental verarbeitet. Er gräbt durch den Berg, durchsucht Archivmaterial, analoge Aufnahmen und digitale Scans auf der Suche nach einer immateriellen Erinnerung. Wir greifen nach einer prekären Mine, die einstürzen, unzugänglich werden und verschwinden kann – und schließlich vergessen wird.
Biografie
Geleitet von Meng Li und Linda Zhang, experimentiert Studio Pararaum mit hybriden Prozessen, die aufstrebende Technologien, Affekttheorie und Handwerk miteinander verweben. Pararaum betrachtet ihre Praxis als Provokation der Fähigkeit des Raums, durch erlebte Empfindungen zu kommunizieren – wobei Affekt als Gestaltungsprozess für gelebte Erfahrung genutzt wird.