Konkret geht es um die Moderationsstrategien und Darstellungsmöglichkeiten der generativen KI anhand der Figur des Twinks, einer Figur, die mit den Grenzen zwischen Kindheit und Erwachsensein, Unschuld und Fleischlichkeit, Weiblichkeit und Männlichkeit kokettiert.
"Glitchcraft" ist Teil eines grösseren Projekts über das, was ich "Computational Hexes" nenne und das sich auf einige der seltsamen, verhexten und seltsamen Verstrickungen unseres algorithmischen Alltags konzentriert, und ist eine fortlaufende Reihe von Experimenten mit generativer KI, die sich auf die Figur des Twinks konzentrieren. Der Twink stellt insofern einen wichtigen Grenzfall für KI dar, als er eine Figur ist, die mit den Grenzen zwischen Kindheit und Erwachsensein, Unschuld und Fleischlichkeit, Weiblichkeit und Männlichkeit kokettiert. Einst eine Artikulation im schwulen Lexikon des Begehrens, neben anderen wie Bären, Ottern, Stieren, Ottern, Wölfen und Schweinen (oh je!), haben Twinks den Sprung in den Mainstream geschafft. Wir leben jetzt, so scheint es, im Zeitalter des Twinks. Angesichts ihrer doppelten Nähe zu queerem und kaum legalem Sex scheinen Twinks viele Algorithmen zum Erröten zu bringen oder, genauer gesagt, sich zu weigern, eine Ausgabe zu erzeugen, die eine undurchsichtige Grenze überschreiten könnte. Mein Ziel ist es jedoch nicht nur, auf die heteronormativen Vorurteile in diesen Technologien hinzuweisen, sondern den Glitch zu nutzen, um die Maschine dazu zu verführen, Ergebnisse zu halluzinieren, die es wert sind, darüber nachzudenken und damit zu spielen. Die Performance wird eine Echtzeit-Komponente haben: create a twink!
Moderation: Qingyi Ren
Biografie
Shaka McGlotten ist Professor:in für Medienwissenschaft und Anthropologie und Vorsitzende:r des Gender Studies Program am Purchase College. Dey ist Autor:in von Dragging: Or, In the Drag of a Queer Life und Virtual Intimacies: Media, Affect, and Queer Sociality, sowie zahlreiche Kapitel und Artikel.
Chair
Qingyi Ren 任晴宜 ist ein:e nicht-binäre:r digitale Künstler:in und STS-Forscher:in und untersucht die Überschneidungen von Kunst, Technologie und sozialer Gerechtigkeit. Qingyis Arbeit konzentriert sich auf Gender-Theorie, KI-Ethik und digitale Identität und deckt Vorurteile im maschinellen Lernen und dessen Auswirkungen auf marginalisierte Gemeinschaften auf. Qingyi ist Doktorand:in im MAKE/SENSE PhD-Programm an der HGK Basel.