Die Technologiebranche verlässt sich bei der Lösung des Problems des Klimawandels zunehmend auf künstliche Intelligenz. Obwohl die meisten KI-Systeme als Software-Algorithmen für maschinelles Lernen auftreten, sind sie von einer allgegenwärtigen Hardware-Infrastruktur abhängig, die ständige Wartung und Temperaturkontrolle erfordert. Wie würde eine KI angesichts ausreichender Daten ihre Existenz berechnen? «Symbiotic AI» versucht, diese Frage zu beantworten, indem es die Dynamik zwischen der KI-Infrastruktur und den sie umgebenden Ökosystemen untersucht.
Das Projekt besteht aus einem Rollenspiel-Workshop und einer simulierten Umgebung, die auf den Ergebnissen des Workshops basiert. In diesem fiktiven Szenario beginnt ein mit der Wettervorhersage beauftragter KI-Agent, symbiotische Beziehungen mit dem ihn umgebenden Ökosystem einzugehen. Der Agent überwacht die komplexen Abhängigkeiten von Vegetation, Tieren, Mikroorganismen und menschlichen Arbeiter:innen, die die Infrastruktur seines Rechenzentrums umgeben, und gewinnt so dynamische, adaptive und hyperlokale Erkenntnisse. Jede der Entitäten im Ökosystem verhandelt mit der KI und entwickelt neue Muster, um mit den turbulenten Jahreszeiten zurechtzukommen. Durch algorithmisches Storytelling malt «Symbiotic AI» eine mögliche Zukunft einer fragilen Symbiose, die von Computern unterstützt wird.
Biografie
Die 1993 in China geborene Künstlerin und Technologin Iris QU Xiaoyu lebt in Brooklyn, New York. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit den spekulativen, politischen und poetischen Aspekten der Technologie. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe, im By Art Matters in Hangzhou und im Chronus Art Center in Shanghai ausgestellt.