«Zwei» ist ein langfristiges Medienkunst-Projekt, das die Beziehung zwischen virtuellen Wesen und deren Umgebung mithilfe von Algorithmen des maschinellen Lernens erforscht. Im Rahmen des Mesh-Festivals wird eine Mixed Reality-Variante als Prototyp von «Zwei» präsentiert, in der Betrachter physisch mit den virtuellen „Bubbles“ in Kontakt treten können.
Zwei amorphe, virtuelle Kreaturen, die „Bubbles“, stehen im Mittelpunkt des Projekts. Diese Wesen entwickeln sich durch fortlaufende Kollisionen und Interaktionen miteinander. Ihr biologisches Vorbild richtet sich an Einzellern, deren Verhalten und Anpassungsstrategien auf einem Reiz-Reaktions-Verhalten beruhen. Ihre Interaktionen, die in Echtzeit ablaufen, werden durch Algorithmen gesteuert, welche die „Bubbles“ auf Veränderungen in ihrer Umgebung und gegenseitige Einflüsse reagieren lassen. Ein weiterer Aspekt des Projekts ist der Gegensatz zwischen Big Data und Little Data. Während herkömmliche KI-Systeme auf große Datensätze zurückgreifen, basieren die Bubbles auf einem selbstgenerierten „Datenkuchen“, der ausschließlich aus ihren eigenen Erfahrungen besteht. Sie agieren als eine Art ”digitale Wolfskinder“, die ohne externe Anleitung lernen und im Laufe der Zeit individuelle Eigenschaften entwickeln.
Die am Mesh Festival vorgestellte Mixed Reality-Variante arbeitet rein algorithmisch und verfügt noch nicht über KI-Fähigkeiten, liefert jedoch die notwendige Grundlage, um in Zukunft mit künstlicher Intelligenz ausgestattet zu werden.
Beat Brogle in Zusammenarbeit mit iart.
«Zwei» wird gefördert durch den Fachausschuss «Film und Medienkunst» Kanton Basel-Stadt und Basel-Landschaft.
Mehr zu «SPATIAL AFFAIRS. Extended Reality Experiences».
Biografie
Beat Brogle, ist ein Schweizer Künstler, lebt und arbeitet in Basel und Berlin. Seine künstlerische Arbeit umfasst Zeichnungen, Rauminstallationen, interaktive Installationen und Webprojekte. Brogle ist international bekannt und hat an zahlreichen Festivals und Ausstellungen teilgenommen. Seit 2015 ist er Professor für bewegtes Bild an der Hochschule für Künste Bremen. In seiner Kunst erforscht Brogle morphologische Prozesse und Wahrnehmungsassoziationen. Er hat umfangreiche Erfahrung in der Neuen
Medienkunst und lehrte an Institutionen wie der Universität der Künste Berlin und der Zürcher Hochschule der Künste.
iart, gegründet 2001 als ein Ingenieurbüro für die Planung, Expertise und Realisierung von Medienprojekten, zeichnet sich durch eine interdisziplinäre Herangehensweise und eine starke Kollaborationskultur aus. Mit über 40 Mitarbeitenden realisiert iart innovative Medieninstallationen und Medienarchitekturen. Ein von iart entwickeltes Mixed Reality Programmier-Framework bietet die Grundlage für die Umsetzung von «Zwei».