Wem gehört die Zukunft?
Von der künstlichen Intelligenz zum Überfluss an Vorstellungskraft
In diesem Vortrag führt uns Ruha Benjamin in die befreiende Kraft der Vorstellungskraft ein. Tödliche Systeme wie die weiße Vorherrschaft, das Patriarchat, der Kapitalismus, der Kolonialismus und die Eugenik sind alle aus der menschlichen Vorstellungskraft entstanden und haben reale, oft tödliche Auswirkungen. Um schädliche Systeme zu bekämpfen und eine Welt zu schaffen, in der sich alle Menschen entfalten können, müssen wir uns die Dinge anders vorstellen. Auf der Grundlage von Arbeiten, die sich kritisch mit technologievermittelten Ungerechtigkeiten auseinandersetzen und sich mit basisdemokratischen Ansätzen für virale Gerechtigkeit befassen, bietet Ruha Benjamin einen pragmatischen und poetischen Ansatz zur Weltgestaltung, der jeden von uns dazu einlädt, die Rolle zu überdenken, die wir bei der Aufrechterhaltung oder Veränderung des unterdrückerischen Status quo spielen.
Ruha Benjamin, Professor, Department of African American Studies, Princeton University (and Founding Director, Ida B. Wells Just Data Lab)
Chair: Ann Mbuti
Biografie
Dr. Ruha Benjamin ist eine fesselnde Geschichtenerzählerin, brillante Wissenschaftlerin und leidenschaftliche Verfechterin von sozialer Gerechtigkeit. Sie ist Alexander Stewart 1886 Professorin für African American Studies an der Princeton University, wo sie sich mit den sozialen Dimensionen von Wissenschaft, Medizin und Technologie befasst und sich dabei auf die Beziehungen zwischen Innovation und Ungleichheit, Wissen und Macht, Ethnie und Staatsbürgerschaft sowie Gesundheit und Gerechtigkeit konzentriert. Als Gründungsdirektorin des IDA B. WELLS Just Data Lab bringt sie Student:innen, Pädagog:innen, Aktivist:innen und Künstler:innen zusammen, um Datenwissenschaften im Sinne sozialer Gerechtigkeit zu überdenken und neue Datenpraktiken zu gestalten. Dr. Benjamin ist die preisgekrönte Autorin von Viral Justice: How We Grow the World We Want, Race After Technology: Abolitionist Tools for the New Jim Code, People's Science: Bodies & Rights on the Stem Cell Frontier (Körper und Rechte an der Stammzellengrenze). Vor kurzem hat sie ihr viertes Buch, Imagination: A Manifesto herausgebracht. Im Mittelpunkt von Dr. Benjamins Arbeit steht die Aufforderung, "imagine and craft the worlds we cannot live without, just as we dismantle the ones we cannot live within.”
Sie erhielt ausserdem Stipendien und Auszeichnungen des American Council of Learned Societies, der National Science Foundation, den Marguerite Casey Foundation Freedom Scholar Award und den President's Award for Distinguished Teaching in Princeton. Im Jahr 2024 wurde Ruha mit einem „Genius“-Stipendium der MacArthur Foundation ausgezeichnet.
Chair
Ann Mbuti (geb. 1990) ist Professorin für Prozessdesign und unabhängige Autorin mit Schwerpunkt auf zeitgenössischer Kunst und Popkultur. Ihre Arbeit konzentriert sich auf künstlerische Projekte, die das Potenzial für soziale, politische oder ökologische Veränderungen haben. Derzeit erforscht sie Mythologien, mündliche Überlieferungen, Science Fiction und die Verschmelzung von Fakten und Fiktion.